Emsdettener Volkszeitung
Es geht an diesem Abend um Träume und Alpträume. Wer sich angesichts der Tatsache, daß Manfred Siebald ein christlich orientierter Sänger ist, auf einen verkappten Missionseinsatz musikalischer Art einstellte, sollte schnell eines Besseren belehrt werden.
Mit schlichten Worten erzählt Siebald von persönlichen Erlebnissen in seinem Leben als Christ, ohne dabei aufdringlich zu werden oder Anspruch auf Vollkommenheit zu erheben. Thematisch hält sich Siebald an die Träume der Menschen; besingt den Wunsch nach Reichtum und Allmacht mit seiner klangvoll-dunklen und melodiösen Stimme. Zweifel daran, dass die Verfolgung solcher Wünsche ein Leben nicht lebenswerter macht, räumt Siebald in einem Lied über das Leben eines erfolgreichen Geschäftsmannes aus: „Selbst wenn mein Leben so märchenhaft wär, brauchte ich dich doch, mein Gott und mein Herr."
„Wie ein Bettler, der herausgefunden hat, wo es umsonst was zu essen gibt und es unbedingt weitersagen will", erklärt Siebald den Grund seines spürbaren Seelenfriedens: ein Leben in Ausrichtung auf die Wünsche, die Gott mit seinem Leben habe. Erst nach einigen Zugaben darf der Sänger die Bühne verlassen. Er hinterläßt ein Publikum, das diesen Abend in Erinnerung behalten wird.